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LABEL COINCIDENZA SUI
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"Sui", das neue "Coincidenzaproject" organiziert vom Label “Zufall3177”.

Projekt “Coincidenza”:
Konzert oder Aufnahme von Improvisationsmusikern, die sich gegenseitig nicht kennen und das erste Mal zusammen
spielen, in immer wieder unterschiedlicher Zusammensetzung. Der Zweck des Projektes ist es, durch das Spiel des Zufalls
auf die Essenz der Musik zu kommen. „Sui“ ist weder ein Album von einer Band, noch eine Compilation, es ist die Auswahl
des zweiten Projekts "Coincidenza", organiziert von dem Label Zufall3177.

In dieser Aufnahme spielen Musiker aus Deutschland, Schweiz, Frankreich, Italien und USA.

Agathe Gizard - Geige, Stimme - Myspace
Chad Popple - Schlagzeug
Frank Szardenings - Gitarre, Bass, Sax Myspace
Gastone Lagaffe - Tenorsax, Guitarre
Hans Hartmann- Kontrabass, Chapmanstick Myspace
Jeff Gburek - Guitar, Mixer, Laptop Myspace Djalma Orphansound
Jean Hervé Peron - Stimme, Guitarre, Bass, Trompete, Psalter, Bohrhammer, Kette, Horn art-Errorist Faust
Mat Pogo - Stimme, Mixer Radiostationset. Myspace Burpenterprise
Peter Schlewinski - Schlagzeug Minimamedia
JD Zazie - CDs, Turntable, Mixer Virb Burpenterprise
der Himmel - Bass, Stimme, Schlagzeug, Horn, Bohrhammer, Kette Windharfen

Aufgenommen: 24 & 25 Februar 2007 in Berlin, Mischung und Master in Rom von Marcello Liberato.
Herausgegeben am 21.07.2009, limitierte Auflage 500 CDs handnumeriert.
CD + Versandkosten für Deutschland = 12 Euro

08 - Agathe Gizard, Hans Hartmann
14 - Chad Popple, Jeff Gburek
19 - Mat Pogo, der Himmel

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Die Aufnahme




Rezensionen

Elf in der ganzen Welt verstreute Musiker, die einander nicht kennen, alles andere wird dem Zufall überlassen. Das Projekt Coincidenza hat sich dieses Experiment zum Konzept gemacht und präsentiert mit Sui das zweite Album, das der Improvisation einen neuen Beigeschmack gibt: den der reinen Improvisation, die aus der Spontaneität und Verschrobenheit einander völlig fremder Künstler geboren wird. Mit Urgesteinen wie Jean-Hervé Peron (Faust) oder dem im Freejazz verwurzelten Hans Hartmann wagt Sui eine schizophrene Reise von Minimal, Folklore über Klassik und Freejazz zu Noise und Elektro – man merkt, das alles möglich ist. Im Vergleich zum selbstbetitelten Vorgänger, in dem die Improvisationen von 24 Musikern zu hören waren, ist Sui deutlich vokallastiger und verfeinerter, stimmliches Experiment trifft hier auf den raffinierten Umgang mit verschiedensten Instrumenten auf einer skurrilen Gratwanderung zwischen Melodie und Dissonanz. Jedes Stück hat einen ganz eigenen Charakter, weshalb man eher von einer Compilation, als von einem Album sprechen kann. Es erinnert etwas an das Projekt Cobra von John Zorn, nur ohne Dirigent. Alle Schranken fallen und was dabei herauskommt, ist im wahrsten Sinne einmalig. Oder wie Peron es selbst beschreibt: bizarr!
Mareike Philipp / Dresdner Kulturmagazine

Die Welt ist alles, was der Zu-Fall ist? Schlagt nach im Buch der Wandlungen, Hexagramm 17. Um I Ging-geschüttelt das Wesen der Musik zu ergründen, dazu trafen sich im Februar 2007 in Berlin - anders als beim ‚römischen‘ „Coincidenza“-Debut international gemischt - Agathe Gizard (violin, voice), der Ex-Gorge Trio-Drummer Chad Popple aus Hamburg, Frank Szardenings (guitar, bass, sax), Gastone Lagaffe (tenor sax, guitar), Hans Hartmann (doublebass, chapmanstick), der Lachenmann-studierte Gitarrendekonstrukteur Jeff Gburek, der art-Errorist Jean-Hervé Peron (voice, guitar, bass, trumpet, psalter, bohrhammer, chain, horn), Mat Pogo (voice, radio), Peter Schlewinski (drum), JD Zazie (turntable) und ‚der Himmel‘ (bass, voice, drum, horn, bohrhammer, chain). Weitgehend einander unvertraut, wenn auch mit Burp Enterprise-Verbindungen im Berliner Souterrain zwischen dem Minimamedia-Macher Schlewinski, Pogo von Jealousy Party und Valeria Merlini aka JD Zazie, wurde improvisiert in wechselnden Duos plus plus plus, bis hin zum Tentett. Statt Plinkplonk ist Freistil angesagt, Freakouts im Geiste von Vater Ubu und Schiphorst, d. h. der Weirdness von Faust, Geist, den Peron infiltriert, wenn er gurgelt und lallt wie Pascal Godjikian von La Stpo. Anders als bei den von H. J. Irmler, dem ‚andern‘ Faust-Mann, in Sigmaringen inszenierten Schlachtfest-Sessions, die Unbekannte miteinander auf Trips schicken, herrscht pure Freude am Anarchischen und Grotesken vor, mit Gizard und Peron als lauthalsen Oberdadas in exaltierten Kasperlsketchen. Bullen werden verbläut, Krokodilen der Marsch geblasen. Rumpeldrumming, Anarchosampling und No Wave-Gitarren erinnern an Locus Solus-Zeiten mit Arto Lindsay, Christian Marclay, Whiz Kid und Anton Fier. Daneben vergeigt und singsangt Gizard aber auch ‚Imaginäre Folklore‘ und die beiden Amis postrocken, wenn auch wie krumm geschlagene Nägel. Musik ist hier im Kern ein Joker, ein Trickster, ein Bricoleur und Gestaltwandler.
Rigobert Dittmann / Bad Alchemy